Zugegeben Dänemark ist gar nicht das Ursprungsland des Ciders. Das müsste irgendwo weiter südlich liegen. Jedoch waren es zwei Dänen, die mir vor vier Jahren vieles über das goldene Geschmackswunder beibrachten. Um so schöner war es jetzt, beide „Lehrmeister“ wieder zu treffen. 
Es klingt zwar nicht nach einer Ewigkeit, aber es ist viel passiert. Jens, der Kopf hinter der Kelterei „Cold Hand Winery“, produziert nachwievor unheimlich leckere Cider und Liköre, in welchen er durch seine selbstbenannte Cryo-Extraktion die Aromen zur maximalen Entfaltung bringt. Voller Stolz und Leidenschaft führt er durch seine neue Produktionsstätte. Wenn es die unversiegbare Antriebskraft wirklich gibt, dann sprudelt sie ganz bestimmt tief in Jens‘ Seele. Es ist nicht nur ein Genuss seine Kreationen zu kosten, sondern auch, sich von seiner Passion für Früchte und deren Veredelung anstecken zu lassen.
Auch Kristoffer kreiert Cider. Von ihm hab ich die meisten Kniffe und Geheimnisse der Herstellung gelernt. In seiner Kelterei mit dem Namen „Horn Cider“ (benannt nach dem kleinen Ort Horn) hat er sich auf die Getränkeveredelung mit Honig spezialisiert. Dieser stammt von seinem Bruder Espen und somit schließt sich der kleine Familienkreis. Kristoffer hat mir beigebracht, dass Ciderproduzieren viel Geduld beinhaltet. Der perfekte Geschmack braucht Zeit und dazwischen durchläuft das Getränk viele Schritte im Reifeprozess.
Diese zwei Typen zu kennen, ist eine echte Bereicherung für mich als Ciderproduzent. Stelle ich die gleiche Frage an beide „Alte Hasen“, dann können sie zwar (noch) nicht die Welt erklären, aber sie malen diese unheimlich gut aus. Jens‘ Antwort wäre eine leidenschaftlicher Vortrag über Träume, Ideen und Zukunftsgeschichten. Kristoffers ausgewogene und durchdachte Reaktion nach langem Gedankengang wäre wohl: „Mach es, aber sei geduldig.“
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